Artikel aus bmH 1.2022

Nachhaltiger Holzbau am Puls der Zeit

Die Bedeutung von Ökologie und Nachhaltigkeit im Baugewerbe wächst stetig. Denn die Verwendung von Holz als Baumaterial bietet viele Vorteile für das Klima, die Gesundheit und die regionale Wirtschaft. Regionale Materialkreisläufe und kurze Transportwege tragen zur Nachhaltigkeit bei und fördern kleinere Wirtschaftsstrukturen. In diesem Zuge hat sich der Holzbau in den letzten Jahren zwar industrialisiert, aber viele handwerklichen Unternehmen sind dennoch mit ihren regionalen Wurzeln verbunden. Automatisierte Fertigungsmethoden ermöglichen es diesen Unternehmen, Präzision und Qualität mit Nachhaltigkeit zu kombinieren.

Der Zimmermann aus der Oberpfalz verschrieb sich seit Beginn seiner Karriere dem Holzhausbau und investierte folglich in eine Massiv-Holz-Mauer-Fertigungslinie in der elterlichen Zimmerei: Dort werden vorgefertigte, leimfreie, monolithische Massivholzwand ohne gedämmte Hohlräume und mit integrierten Installationskanälen produziert. Die Verwendung regionaler Hölzer und schlanker Dämmungselemente machen das MHM-System effizient und nachhaltig.

Massiv-Holz-Mauer als Erfolgsmodell im Holzbau

Das Massivholz-Bausystem, das als starker Gegenspieler des Mauerwerks gilt, weist bauphysikalische Eigenschaften auf, die es zu einer attraktiven Option machen. Kunden schätzen besonders die Behaglichkeit, Trockenheit und Wärme, die es in den Wohnraum bringt. Obwohl es etwas teurer ist als herkömmliche Massivhäuser, ist das Potenzial des Systems groß. Die Verwendung Nadelholzbrettern mit minimalen Hobelverlusten zu Vollholz verbunden wird, macht das MHM-System erschwinglicher als konkurrierende Holzbau-Systeme.

Die Massiv-Holz-Mauer Entwicklungs GmbH unterstützt die Produzenten durch die Bereitstellung von Broschüren, technischen Daten und Planungshilfen sowie die Beauftragung von Prüfungen in den Bereichen Statik, Schall- und Brandschutz. Die Zimmerei hat das Bausystem als Erfolgsmodell angenommen und stellt jährlich etwa 20 Holzhäuser her. Dabei wird die moderne Fertigungsanlage erfolgreich zur Kundenakquise eingesetzt: Sie schafft Vertrauen in die Präzision und Qualität der Produktion.

Holzhaus-Fertigung in der Zimmerei

Die Zimmerei verfügt über eine Fertigungslinie mit drei Maschinen, um MHM-Elemente herzustellen. In einem ersten Schritt werden Nadelholzbretter genutet, um eine stehende Luftschicht für eine verbesserte Dämmung zu erzeugen. Im zweiten Schritt werden die Bretter im Wandmaster kreuzweise vernagelt, um fertige Rohelemente herzustellen. Die Vernagelung erfolgt mit Aluminiumrillenstiften. Die dritte Maschine, eine Hundegger PBA, wird verwendet, um die MHM-Rohplatten in hoher Präzision zu Wandelementen oder Einzelelementen zu verarbeiten.

Die PBA kann auch für andere Zwecke wie die Bearbeitung von Leimbindern oder CLT-Elementen eingesetzt werden. Die Zimmerei strebt eine weitere Erhöhung des Vorfertigungsgrads an und plant, Wandelemente mit eingebauten Fenstern, Außendämmung und Innenbeplankung herzustellen.